Presse/News | "Gegenden entlang der geplanten U-Bahn-Linien-Erweiterungen sind sehr beliebt"

Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen, verrät, in welchen Bezirken man jetzt Immobilien kaufen sollte, wann sich digitalisierte Prozesse in der Miet- und Kaufabwicklung etablieren werden, welche Tipps sie Frauen für den Weg an die Spitze gibt und wie EHL sie dabei unterstützt hat. 

Karina Schunker, bisher Prokuristin und Leiterin des Geschäftsbereichs Eigentums- und Vorsorgewohnungen der EHL Wohnen GmbH, hat soeben die Geschäftsführung von EHL Wohnen übernommen. LEADERSNET hat die 27-Jährige zum "Antrittsinterview" gebeten.

LEADERSNET: Wo befinden sich derzeit die begehrtesten Lagen der Immobiliensuchenden in Wien?

Schunker: Das ist eine stark subjektive Frage und immer vom Wohnungssuchenden und seinen Bedürfnissen sowie Wünschen abhängig. Wir sehen, dass die innerstädtischen Lagen nach wie vor sehr gefragt sind, was jedoch an die Leistbarkeit gekoppelt ist. Die Kosten für Grund und Boden steigen besonders in zentraleren Lagen, was sich in weiterer Folge auf die Kaufpreise auswirkt. Die Nachfrage nach Wohnraum in der Nähe vom Stadtzentrum und eine besonders gute Infrastruktur sind allgemein große Anziehungspunkte. Wien ist nicht zuletzt ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Auf der anderen Seite sind Grundstücke in den Außenrandbezirken günstiger, weshalb dort Wohnräume noch leistbarer sind. In aufstrebenden Lagen wird das infrastrukturelle Netz kontinuierlich verbessert und ausgebaut.

LEADERSNET: Gibt es auch Gegenden, in denen man zur Zeit die Gelegenheit zum Kauf unbedingt nützen sollte?

Schunker: Aus Investorensicht sind Lagen, wo die Kaufpreise der Liegenschaften zurzeit noch niedriger sind und die Infrastruktur in nächster Zeit ausgebaut wird, wie beispielsweise entlang der geplanten U-Bahn-Linien-Erweiterungen, sehr beliebt. Viel Bauaktivität ist außerdem in den Bezirken 10, 11, 15, 21 und 22 zu beobachten.

In Summe kommt es einerseits auf die Renditeerwartung des Investors im Falle einer Vermietung und auf der anderen Seite die Wertsteigerung der Immobilie selbst an. Über eine Wertsteigerung freut sich aber auch jeder Eigentümer, der seine Wohnung zuvor selbst genutzt hat und diese weiterverkaufen möchte. Speziell Wohnimmobilien gelten als krisensicher, risikoarm und sind sehr gefragt zur Kapitalanlage. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass es kaum alternative, nachhaltige Anlageformen auf den Kapitalmärkten gibt.

LEADERSNET: Welche Abwägungen sind für eine Entscheidung Kauf oder Miete besonders bedeutsam?

Schunker: Die Entscheidung zu kaufen oder zu mieten ist je nach Lebenssituation individuell zu treffen. Einerseits stellt sich die Frage der Flexibilität. Veränderung der aktuellen Wohnsituation wie beispielsweise die Wohnungsgröße oder Wohngegend ist bei einer Mietwohnung schneller möglich. Des Weiteren ist der Ankauf einer Immobilie an ein Startkapital und Kaufnebenkosten geknüpft. Daher werden Kaufentscheidungen meist genauer überdacht.

LEADERSNET: Was bewegt eigentlich Interessenten dazu, einen "Erstbezug" unbedingt anzustreben?

Schunker: Der Gedanke, eine neue Wohnung zu beziehen die zuvor noch nicht bewohnt war, erweckt große Neugier. Erstbezugswohnungen sind nach der Bauzeit sofort beziehbar, da sie grundsätzlich keine Gebrauchsspuren aufweisen. Damit ist beispielsweise kein frischer Anstrich der Wände oder sonstige Wartungsmaßnahmen im ersten Schritt notwendig.

Im Eigentumsbereich werden Wohnungen meist schon früh während der Bauphase zum Kauf angeboten, wodurch bei solchen Projekten etwaige Sonderwünsche der neuen Eigentümer leichter berücksichtigt und umgesetzt werden können.

LEADERSNET: Hat die Corona Pandemie Auswirkungen auf die Immobilienbranche?

Schunker: Erfreulicherweise blieb der Großteil der Immobilienbranche von der Pandemie weitgehend unberührt. Gerade der Wohnimmobilienbereich beschäftigt sich mit einem wichtigen Grundbedürfnis der Menschen - dem Wohnen - weshalb die Nachfrage nach Mietwohnungen ungebrochen hoch war. Die Nachfrage nach Eigentums- und Vorsorgewohnungen ist sogar stark angestiegen, getrieben durch das niedrige Zinsniveau und das Thema Inflation.
In den Bereichen der Büro- und Geschäftsimmobilien war zu Anfang der Pandemie eine gewisse abwartende Haltung zu erkennen. Gerade in den letzten Monaten ist erfreulicher Weise sowohl die Nachfrage nach Büro- sowie Geschäftsimmobilien wieder deutlich gestiegen.

LEADERSNET: Wie entwickelt sich die Nachfrage im Immobereich in der Bundeshauptstadt?

Schunker: Wien zählt zu einer der lebenswertesten Städte der Welt und ist auch ein stark gefragter sowie beliebter Wohnort. Infrastrukturell bietet die österreichische Bundeshauptstadt ein breites Versorgungsnetz, wobei auch die Faktoren Kultur, Umwelt, Sicherheit, Ausbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und die politische Stabilität herausragend sind. Die Einwohnerzahl von Wien wächst und die Nachfrage nach Wohnraum in den Segmenten Miete und Eigentum ist ungehalten hoch.

LEADERSNET: Welche Perspektiven werden sich EHL Wohnen in den kommenden Jahren eröffnen?

Schunker: EHL Wohnen wird auch künftig weiterhin den Markt und die damit verbundenen Kundenbedürfnisse genau beobachten, um auch auf Veränderungen und Trends rasch reagieren zu können. Veränderungen am Markt sind ganz normal und auch wichtig. Ein Thema, das uns auch weiterhin stark begleiten wird, ist die zur Verfügung stehende Technologie effizient zu nutzen und damit Prozesse zu optimieren. Auch im Bereich Social Media Marketing braucht es mittlerweile mehr als nur ein Facebook Profil zu haben. Die digitale Welt verändert sich und ist sehr schnelllebig geworden. Wir sind stets gefordert, Kunden- und Nutzerverhalten genau zu analysieren, Wünsche und Potenziale zu erkennen und darauf möglichst schnell zu reagieren. Es ist wichtig, dass wir uns fortlaufend weiterbilden und alle, auch neue, Möglichkeiten ausschöpfen, um die Kundenbetreuung weiterhin verbessern zu können.

LEADERSNET: Sie sind seit neun Jahren in der EHL Gruppe. Was waren die größten Meilensteine für Sie?

Schunker: Es ist sehr erfreulich, wenn man sich nach neun Jahren in einem Unternehmen noch immer äußerst wohl und zuhause fühlt. EHL hat mich während meiner gesamten Ausbildung optimal gefördert und gefordert. Damit verbundene Meilensteine sind angefangen von spektakulären Vermarktungserfolgen im Vertrieb bis hin zu Übernahme von neuen Verantwortungsbereichen. Für mich besonders bedeutend ist die enge Beziehung zu unseren Kunden, welche mir bereits seit vielen Jahren ihr Vertrauen schenken und mich auch immer wieder weiterempfehlen. Ich freue mich auch sehr, dass EHL Wohnen bereits zahlreiche Auszeichnungen und Prämierungen, wie beispielsweise den Immy, einheimsen konnte. Ein persönliches Highlight war auch, dass ich vor wenigen Wochen den Real Estate Brand Award, wo EHL als bedeutendste Immobilienmarke ausgezeichnet wurde, von Barbara Schöneberger in Berlin überreicht bekam. Ebenfalls sind wir sehr stolz darauf, dass wir von Great Place to Work zu einem der besten Arbeitgebern in Österreich ausgezeichnet wurden. Der Höhepunkt
meiner beruflichen Karriere ist selbstverständlich die Geschäftsführung von EHL Wohnen, wo ich mir auch für die Zukunft hohe Ziele stecke.

LEADERSNET: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrer Branche? Wo gab es die größten Umbrüche diesbezüglich?

Schunker: Die Digitalisierung macht auch vor der Immobilienbranche keinen Halt und ist mittlerweile seit einigen Jahren ein stetiger Begleiter. Das Internet wird für die Immobiliensuche immer stärker genutzt und die Vermarktung ist damit ort- und zeitunabhängig möglich.
Daran geknüpft brachten 3D-Rundgänge eine Veränderung und zusätzliche Flexibilität für den Kunden. Auch begleiten uns seit ein paar Jahren elektronische Türsperrsysteme und vereinfachen damit etwaige „Schlüsselthematiken“. Zudem werden sich in Zukunft digitalisierte Prozesse in der Miet- und Kaufabwicklung stärker etablieren und so eine flexiblere und zeiteffizientere Abwicklung für den Kunden ermöglichen.

LEADERSNET: Sie sind noch sehr jung, haben neben Ihrer Tätigkeit bei EHL ein Masterstudium abgeschlossen und sind in der weltweit renommiertesten Branchenvereinigung von Immobilienexperten vertreten. Welche Tipps würden Sie jungen Frauen bezüglich des Weges an die Spitze geben?

Schunker: Wenn man früh etwas erreichen möchte, sollte man früh anfangen seine Ziele für sich selbst zu definieren. In diesem Zusammenhang gehören viel Ehrgeiz, Freude am Beruf, Bereitschaft zur Weiterbildung und ein hohes Maß an Eigeninitiative dazu. Selbstverständlich darf man das ein oder andere Mal auch auf ein Quäntchen Glück vertrauen.

Natürlich sind Weiterentwicklungsmöglichkeiten aber auch vom Arbeitgeber und den Unternehmensstrukturen abhängig. EHL zählt jedenfalls zu einem Unternehmen, das seine MitarbeiterInnen fördert und fordert, Chancen frühzeitig erkennt und diese rasch ergreift. Daher freue ich mich sehr, dass auch mir viel Vertrauen geschenkt wird und ich gemeinsam mit einem hochengagierten und erfahrenen Team unsere Kunden bestmöglich beraten und servicieren darf.

Interview, erschienen auf leadersnet.at