Presse/News | Die wichtigsten Trends bei der Expo Real 2018
Wien, 09.10.2018 – Die bedeutendste Standort- und Immobilienmesse Europas, die Expo Real in München, ist traditionell ein empfindliches Branchenbarometer, das wichtige Hinweise für die weitere Marktentwicklung, insbesondere in den Bereichen Gewerbeimmobilien und Investment, liefert.
Dieses Barometer verspricht eindeutig ein Anhalten des stabilen Hochs, das die europäischen Immobilienmärkte seit mehreren Jahren prägt: „Ich kann mich an keine Expo erinnern, bei der die führenden Marktteilnehmer so optimistisch waren wie heuer“, erklärt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. „Die Kombination aus niedrigen Leerstandsraten, boomender Wirtschaft und der Tiefstzinspolitik der EZB ist ein äußerst kraftvoller Motor für die Immobilienmärkte. Auf internationaler wie auf nationaler österreichischer Ebene wird die positive Entwicklung anhalten und es wird eher noch mehr Geld als bisher in Immobilien fließen. Wer 2018 zu den aktuellen Rekordpreisen investiert hat bzw. investiert, wird sich voraussichtlich schon 2019 und noch mehr im kommenden Jahrzehnt darüber freuen, dass sie eigentlich noch zu vergleichsweise günstigen Preisen zugeschlagen haben.“
Die Expo Real-Trends im Überblick
Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter EHL Investment Consulting, zu den wichtigsten Investmenttrends:
Je größer, desto besser
„Die hohen Liquiditätsreserven veranlassen Investoren zwar, ihre Investmentkriterien zu lockern und auch kleinere Objekte zu kaufen, aber durch die Bank gilt, je größer Investments sind, desto stärker sind sie nachgefragt. Das liegt vor allem daran, dass bei Volumina über EUR 100 Mio. neben den kontinentaleuropäischen institutionellen Anlegern Investoren aus Asien und dem Nahen Osten intensiv nach Veranlagungsmöglichkeiten suchen. Die aggressive Investmentstrategie dieser Käufergruppe führt dazu, dass die Renditen in der obersten Gewichtsklasse besonders stark unter Druck geraten sind. Generell sieht man, dass bei praktisch allen investmentfähigen Produkten potenzielle Käufer Schlange stehen und am Ende auch bereit sind, doch noch ein wenig über ihre ursprünglichen Preislimits zu gehen, um den Zuschlag zu bekommen.“
Vom Forward Purchase zum Forward Funding
„Der Trend zum immer früheren Einstieg in Projekte hat sich erneut fortgesetzt und die Endinvestoren sind mittlerweile bereit, substanzielle Teile des Entwicklerrisikos zu übernehmen. Bei den bereits bisher sehr verbreiteten Forward Purchases gibt der Investor dem Entwickler zwar in einem frühen Projektstadium eine Abnahmegarantie für das fertiggestellte Objekt, die Bau- und Vermietungsrisiken bleiben aber im wesentlichen beim Developer. Beim jetzt immer stärker aufkommenden Forward Funding finanziert der Investor die Entwicklung und trägt damit vergleichbar einer finanzierenden Bank ein wirkliches Ausfallrisiko.“
Große Orders für österreichische Wohnimmobilien
Wir haben heuer bei der Expo schon in den ersten beiden Tagen eine ganze Reihe von Suchaufträgen für österreichische Wohnimmobilien erhalten. Gesucht werden Objekte oder Portfolios von 100 Wohnungen aufwärts, Entwicklungsprojekte ebenso wie Bestandsimmobilien außerhalb des Vollanwendungsbereichs des MRG. Auffällig ist, dass mehr denn je über optimierte Grundrisse und Möglichkeiten der aktiven Bewirtschaftung gesprochen wird. Das ist sicher vor allem dem hohen Preisniveau geschuldet, das einfach dazu zwingt, wirklich jede Möglichkeit zur Ertragsoptimierung zu nutzen.
Stefan Wernhart, Geschäftsführer EHL Gewerbeimmobilien GmbH zu den wichtigsten Trends am Büromarkt:
Entwickler setzen bereits auf das nächste Zeitfenster ab 2020
„Für die österreichischen Immobilienentwickler wird 2019 eine Art Zwischenjahr werden. Nach der Welle von Fertigstellungen sehr hochwertiger Büroflächen im Jahr 2018 werden im Folgejahr nur wenige neue Flächen auf den Markt kommen. In dieser Phase werden die ohnehin bereits erfreulich gut verwerteten Neubauprojekte aus 2018 weitestgehend abgearbeitet werden. Das erzeugt für 2020 und 2021 wieder ein sehr gutes Marktumfeld und daher richten die Entwickler ihr Timing auf dieses Zeitfenster aus. Auch die derzeit sehr hohen Baupreise verstärken die Fokussierung auf 2020 und Folgejahre.“