Presse/News | Die COVID-19-Pandemie fordert innovative Lösungen

Das Coronavirus mitsamt seinen wirtschaftlichen Folgen hat auch die Baubranche unerwartet vor große Herausforderungen gestellt. Unmittelbar nach dem Lockdown haben vor allem große Baufirmen mit einem österreichweit temporären Baustopp reagiert, welcher nur schrittweise und mithilfe von verschärften Schutzmaßnahmen wieder hochgefahren werden konnte. Es zeigt sich jedoch, dass die gesetzten Schritte einen beträchtlichen Einfluss auf den Bauablauf haben. So erfordern etwa die notwendigen Hygienemaßnahmen auf der Baustelle neben erschwerten Arbeitsbedingungen auch einen erhöhten Koordinationsaufwand. Die Beschränkungen an den innereuropäischen Grenzen, wodurch ein nicht unerheblicher Anteil der Arbeitskräfte nicht einreisen durfte, führten ebenfalls zu Verzögerungen beim Baufortschritt. Verschärfend kommen auch Engpässe bei Materiallieferungen aus dem globalen Markt hinzu. Generell ist eine Bewertung der monetären Auswirkungen natürlich projektspezifisch unterschiedlich, es kann jedoch von erhöhten Baustellengemeinkosten und einer möglicherweise verlängerten Bauzeit ausgegangen werden.

Projekte fristgerecht fertigstellen

Unabhängig davon sind Eigentümer derzeit daran interessiert, laufende Projekte fristgerecht fertigzustellen, um abgeschlossene Verträge halten zu können Daher werden sich die Folgen der Krise in der Baubranche vermutlich erst mittel- bis langfristig zeigen. Für das dritte und vierte Quartal zeichnet sich aus jetziger Sicht Zurückhaltung bei Umbautätigkeiten ab. Viele Eigentümer beobachten den Markt und sind darauf bedacht, das Risiko so weit wie möglich zu minimieren, indem nicht dringend benötigte Investitionen vorerst „on hold“ gesetzt werden. Terminverschiebungen aufgrund verzögerter behördlicher Genehmigungsverfahren sind ebenso zu erwarten. So herausfordernd die Krise für die gesamte Bauund Immobilienbranche war und immer noch ist, so wichtig ist es, daraus positive Impulse für die Zukunft zu ziehen. Neben den Investoren und ausführenden Firmen werden auch Architekten und Konsulenten gleichermaßen vor komplexe Aufgaben gestellt. In Hinblick auf die Zukunft sollten die Erkenntnisse der Krise als Chance gesehen werden, aktuelle Themen wie etwa Digitalisierung und Green Building voranzutreiben. Es gilt, innovative Ideen und Lösungen in puncto Raumgestaltung, alternative Kommunikationswege und ressourcenschonendes, nachhaltiges Bauen zu entwickeln, um flexibel auf veränderte Lebensumstände reagieren zu können. Wir, das EHL Baumanagement, haben z.B. Vergabeverfahren und Baubesprechungen durchaus erfolgreich und effizient online abgehalten. Abgesehen von den zahlreichen Schwierigkeiten und Herausforderungen hat die COVID-19-Krise mit Sicherheit einen Umdenkprozess angestoßen, wovon die Branche auf lange Sicht profitieren kann.

Kommentar, erschienen im BauTecFokus (Augabe August 2020)